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Laut zweier Erhebungen, die unter 140.000 Menschen in der EU durchgeführt wurden, ist Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung, der Geschlechtsidentität und der Geschlechtsmerkmale in vielen Bereichen weit verbreitet. Mehr als ein Drittel (37 %) der Befragten fühlt sich diskriminiert – in der Schule, bei der Wohnungssuche, beim Zugang zu Gesundheits- oder Sozialdiensten sowie in Geschäften, Cafés, Restaurants, Bars oder Nachtclubs. Am höchsten sind die Quoten bei transsexuellen (55 %) und intersexuellen (59 %) Befragten. Unter den anderen abgefragten Lebensbereichen – außer der Arbeit fühlte sich der höchste Anteil der Befragten (22 %) in einem Café, Restaurant, einer Bar oder einem Nachtclub diskriminiert“ (FRA 2020, S. 22).
Dies alles sind Bereiche, in denen Menschen auf alle möglichen Arten von anderen Menschen treffen.
Die FRA weist in diesem Kontext darauf hin, dass im Rahmen von Programmen wie Erasmus+ Maßnahmen ergriffen werden sollten, die Schulen und deren Lehrkräfte ermutigen, allen Schüler:innen als auch Erwachsenen, also auch den Lehrkräften ein sicheres Umfeld zu bieten.
Dies beinhaltet die Sensibilisierung für LGBTIQ-Angelegenheiten und könnte durch Peer-Learning unter Lehrkräften erreicht werden, um homophobes und transphobes Mobbing zu bekämpfen. Nicht zuletzt ist im internationalen Menschenrechtsgesetz niedergeschrieben, dass „Staaten Bildungs- und Sensibilisierungsprogramme durchführen sollten, die darauf abzielen, alle Menschenrechte durch alle Menschen zu fördern und zu stärken, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität; und alle geeigneten Maßnahmen ergreifen, einschließlich Bildungs- und Schulungsprogrammen, um voreingenommene oder diskriminierende Einstellungen oder Verhaltensweisen zu beseitigen“. (FRA 2020, S.19).
Quelle: Europäische Grundrechtsagentur (2020): A Long way to go for LGBTIQ equality.